Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb, 2016, 2.Preis
In Zusammenarbeit mit rheinflügel Severin + el:ch Landschaftsarchitekten
Verbindung
Der städtebauliche Entwurf gibt dem Campus ein erkennbares Gesicht ohne dabei als Fremdkörper im städtischen Gefüge zu erscheinen. Grundlegend dafür ist die konsequente Öffnung und optimale Vernetzung der Hochschulflächen innerhalb der Stadt. Daneben spielt die situativ differenzierte Einbindung in die jeweilige Situation eine wichtige Rolle, sei es die Ausrichtung an historischen Fluchten und Sichtachsen oder an der örtlichen Topographie der nach Süden abfallenden Weinberge. Die bis an den Campus heranreichenden Rebenkulturen verdeutlichen die Besonderheit dieser Anlage. Damit ist nicht nur die landschaftlich reizvolle Lage im Rheingau gemeint, sondern vor allem auch die Verknüpfung der umgebenden Landwirtschaft mit den Lehr- und Forschungsinhalten der „grünen Hochschule“. Versuchsfelder, hochschuleigene Anbauflächen und historische Parkanlagen verbinden sich mit den neuen und bestehenden baulichen Anlagen der Hochschule zu einem vielschichtigen und wechselseitig befruchtenden Patchwork und definieren darüber einen selbstverständlichen wie zeitgemäßen Campus in Ortsrandlage.
Organisation
Der Zentralbereich des Campus erstreckt sich zwischen der Falterstraße und der Bahntrasse, wobei der Falterstraße zugleich die Funktion der äußeren Erschließung zukommt, die in ihrer eindeutigen Organisation mit dezentralen, den Nutzungseinheiten zugeordneten Stellplätzen für Besucher schnell erkennbar wird. Die innere Erschließung übernimmt eine zentrale Promenade für Fußgänger und Radfahrer, welche auf halber Höhe zwischen Falterstraße und Bahntrasse verläuft. Die Promenade bildet das Rückgrat der Campusanlage mit großzügigen Freiflächen auf der Südseite. Sie überwindet die durch die Von-Lade-Straße hervorgerufene Teilung und verknüpft den östlichen mit dem westlichen Zentralbereich. Aufgrund der verschiedenen räumlichen Gegebenheiten wurden die beiden Zentralbereiche auf differenzierte Weise entwickelt, mit der Intention, den Campus behutsam in seinen Kontext einzufügen.
Beteiligte Akteure
Strategisch- räumliche Hochschulentwicklung: bueroKleinekort
Städtebau und Architektur: rheinfluegel severin, Düsseldorf
Freiraumplanung: el:ch Landschaftsacrhitekten, Berlin
Auftraggeber:
Hochschule Geisenheim University, zusammen mit dem Land Hessen
vertreten durch das LBIH, Landesbetrieb Bau- und Immobilien Hessen.