Urbane Inseln Reutluingen - Schieferbuckel. Städtebaulicher Wettbewerb Reutlingen. In Zusammenarbeit mit VERHAS Landschaftsarchitekten, 2018
STADTKANTE
Strategie - Reutlingen ’as found’ - Der städtebauliche Entwurf leitet aus den umgebenden urbanen Strukturen wiedererkennbare Maßstäbe ab, innerhalb derer die neuen Teilbereiche als eigene Raumtypologien erfahrbar werden. Ziel dabei ist zwar ein erkennbares neues, aber kein von der gebauten Umgebung losgelöstes Quartier – sondern ein vielfältiges urbanes Gewebe aus dem Bestand heraus zu schaffen.
Verschiedene Teilquartiere werden in Form von „Blöcken“ aus dem umgebenden Maßstäben abgleitet und wie urbane Inseln in die Landschaft eingebettet. Mit einer klaren Raumkante nach Süden und den inneren Quartiersräumen in Form von Straßen und Gassen, und kleinteiligen Strukturen in den „Innenbereichen“ der Höfe. So ergibt sich eine Gliederung des neuen Quartiers in Teilräume und einzelne Nachbarschaften.
Gebäudetypologie - Die städtebaulichen Entwicklungsflächen grenzen nicht an, sondern sind Teil des bestehenden urbanen Gewebes – Die Bebauung der Quartiere „schiebt“ sich an die Landschaftskante und definiert diese. Formal – als Stadtsilhouette, und funktional – in Form der Schallschutzstruktur des Sockels.
Dieser ist als ebenerdige Tiefgaragenzufahrt ausgebildet und erfüllt damit – ergänzt um eine Teilglaswand – die Schallschutzfunktion für die Höfe. Diese Zugangsbereiche wirken zugleich offen und geschlossen und ermöglichen direkte Durchwegung der Innenbereiche für die Anwohner.
Entsprechend der Reutlinger Wohnbaupolitik folgt das Projekt, mit etwas über 70% der neuen Wohneinheiten im gebundenen Wohnungsbau dem Drittel Mix. Anzustreben ist eine hohe Durchmischung der Einheiten – auch mit den knapp 30% frei finanzierten Wohnungen.
Die Konzeption der einzelnen Baukörper in den urbanen Inseln schafft die typologische Grundlage dazu. Die Baufelder sind so dimensioniert, dass eine vielfältige Bebauung in offenen Blöcken oder Solitären denkbar ist und ein vitaler Wohnungsmix und eine große Nutzervielfalt aufgenommen werden kann. Sie sind flexibel, in zeitlichen Stufen zu entwickeln und können je unterschiedlich ausgeformt werden. Die Mischung aus vier- bis sechsgeschossigem Wohnungsbau, Hochpunkten und gestapelten Reihenhäusern erzeugt in der Variation der Grundrisse vielfältige Wohnformen – Eigentumsorientiert als auch zur Miete. Diese Variationsoffenheit erzeugt die planerische Sicherheit für eine zielgerichtete als auch marktorientierte Entwicklung der einzelnen Nachbarschaften im Quartier.